Warum es unser Ziel ist, klinische Studien durchzuführen, die das gesamte Spektrum der Bevölkerung widerspiegeln.
Jeder Mensch ist anders, ein Unikat im Sinne des Wortes. Deshalb können Menschen sehr unterschiedlich auf ein und dasselbe Medikament reagieren. Faktoren gibt es viele, die bestimmen, wie gesund oder krank wir sind oder werden können: Da sind die genetische Veranlagung, Alter und Geschlecht, das psychosoziale und sozioökonomische Umfeld, der Lebensstil, der allgemeine Gesundheitszustand, die Frage von Begleiterkrankungen, aber auch die ethnische Zugehörigkeit.
Um zu erfahren, ob ein Wirk- oder Impfstoff wirksam und sicher ist, führen wir mit unseren Partnern auf der ganzen Welt klinische Studien durch. Ihre Entwicklung ist komplex und aufwändig, sie müssen sehr genau geplant, umgesetzt und ausgewertet werden. Auch in Deutschland initiiert Pfizer solche Studien. Sie haben einen vielfachen Nutzen: Die Betroffenen haben früh Zugang zu neuen Therapieoptionen, was gerade auch für Menschen mit schweren und seltenen Erkrankungen wichtig ist. Gleichzeitig profitiert der Wissenschaftsstandort Deutschland. Eine lebendige Studienlandschaft ist Gradmesser dafür, wie innovativ ein Land tickt. Und wie gut seine Patient:innen versorgt sind.
Optimalerweise decken klinische Studien damit auch einen Teil der Vielfalt ab, die den Menschen ausmacht. Dem ist leider nicht so: Obwohl sich die Zahl der Länder, die an klinischen Prüfungen teilnehmen, in den letzten 25 Jahren fast verdoppelt hat, hat sich die Vielfalt der an klinischen Prüfungen teilnehmenden Personen nicht wesentlich erhöht.
Deshalb haben wir uns bei Pfizer dazu entschlossen, die Bedeutung von Diversität in klinischen Studien als festen Bestandteil in unserer Forschung zu verankern. Das ist eine der tragenden Säulen unserer Initiative Multicultural Health Equity Collective (MHEC): Wir wollen die Hürden identifizieren und abbauen, die diversen Studienpopulationen entgegenstehen, wir wollen den Zugang zu klinischen Studien erleichtern und auch mehr Bewusstsein schaffen, welche Rolle solche Studien in der Entwicklung neuer Arzneimittel spielen. Denn ohne klinische Studien tritt der medizinische Fortschritt auf der Stelle.
Dazu sind wir in intensiven Gesprächen mit den klinischen Zentren, um gerade dort Studien anzubieten, wo der Pool potenzieller Teilnehmer:innen vielfältig ist. Gemeinsam mit Patientenorganisationen arbeiten wir daran, Hindernisse für die Teilnahme an Studien zu beseitigen – auch, um das Vertrauen zu schaffen, damit sich mehr Menschen daran beteiligen.
Außerdem entwickeln wir zusammen mit unseren Partnern digitale Instrumente, um die Studienteilnehmer:innen zu entlasten. Telemedizin und Telemonitoring können dabei helfen, klinische Studien dezentral durchzuführen. Das kann Vielfalt in der Rekrutierung sicherstellen. Denn es ermöglicht zum Beispiel, dass wir die neuesten Entwicklungen in der Medizin Menschen auch außerhalb von Ballungszentren anbieten können.
Ethnische Herkunft, Alter und Geschlecht – all das hat Einfluss darauf, wie unterschiedlich Menschen auf ein und dasselbe Medikament oder einen Impfstoff reagieren. Deshalb ist es unser Ziel, klinische Studien durchzuführen, die die Vielfalt der Bevölkerungsgruppe widerspiegeln, die voraussichtlich die Behandlung erhalten wird.
Vielfalt in klinischen Studien fest zu verankern ist eine Herausforderung, die keine Institution und kein Unternehmen allein bewerkstelligen kann, denn die Ursachen für mangelnde Diversität sind vielfältig. Aber es gibt Dinge, die wir als Branche gemeinsam tun können und müssen, um eine integrativere Zukunft für die klinische Forschung zu schaffen.
Es geht nicht nur darum, welchen Anspruch wir an unsere wissenschaftlichen Standards stellen. Es ist auch eine Frage der Gerechtigkeit. Mehr Diversität bedeutet, dass wir sinnvolle Schritte in Richtung besserer Gesundheitsergebnisse für alle Menschen machen. Es ist ein Schritt in Richtung globaler Gesundheitsgerechtigkeit.
Vielfalt sorgt auch für Klarheit: Studien, die Diversität abbilden, machen es für Ärzt:innen, aber auch für die Zulassungsbehörden einfacher, das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines neuen Wirkstoffs einzuschätzen. Schließlich geht es bei der Entwicklung innovativer Behandlungen genau darum: Dass möglichst viele Menschen mit Erkrankungen davon profitieren, oder dass sie – im Fall von Impfstoffen – gar nicht erst krank werden.